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Museum Ritter
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Bewegung im Quadrat

Das Quadrat in Malerei, Kinetischer Kunst und Animation

22. Oktober 2006 bis 15. April 2007


Bewegung ist ein zentrales Thema in der Bildenden Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Die Ausstellung gab am Beispiel des Quadrats Einblicke in das große Feld des Kinetischen und Optisch-Bewegten und spürte der spannenden geschichtlichen Entwicklung seit den späten 1950er Jahren sowie dem Interesse jüngerer Künstler an dieser Thematik nach.

»Es bewegt sich alles, Stillstand gibt es nicht«, schrieb Jean Tinguely 1959 in seinem Manifest »Für Statik«. Das Zitat des Schweizer Künstlers kann als Motto dieser Ausstellung gelten. Mit rund 70 Arbeiten stellte sie ausgewählte Positionen aus dem weiten und heterogenen Gebiet bewegter Kunst vor. Der Begriff der Bewegung wurde dabei weit gefasst und meinte sowohl die tatsächliche Bewegung der Werke mittels eigener Antriebe oder durch Anstoß von außen, die durch optische Phänomene hervorgerufene Illusion von Bewegung und schließlich die Bewegung des Betrachters selbst oder die seiner Augen. Malerische Positionen waren in der Ausstellung ebenso vertreten wie lichtkinetische Werke, Objektkästen und bewegte Plastiken, Videoarbeiten, Installationen und Computeranimationen. Ergänzt um wichtige Leihgaben, bildete die Sammlung Marli Hoppe-Ritter die Basis dieser Präsentation.

Zu den frühesten Werken der Ausstellung gehörten Gemälde der Op Art sowie Arbeiten der französischen Künstlergruppe »Le Mouvement«, die in den 1950ern Bewegung als neues gestalterisches Element in die Kunst einführte. Der chronologische Bogen spannte sich weiter zur Kinetischen Kunst der italienischen »Arte Programmata« und den lichtkinetischen Werken der Künstlergruppen »GRAV« und »ZERO« bis hin zu interaktiven Installationen und zeitgenössischen Werken der Medienkunst. Einige Künstlerinnen und Künstler der jüngeren Generation hatten eigens für die Räume des MUSEUM RITTER neue Arbeiten entworfen.

Die Ausstellung erforderte ein aktives Publikum, denn nur manchmal konnte sich der Betrachter statisch und staunend in die Bewegung der Bilder versenken. Häufiger musste er verschiedene Perspektiven erproben, Knöpfe drücken, Blicke in Spiegel riskieren, Dinge in Schwingung versetzen oder selbst in Bewegung bleiben, sinnlich, geistig, körperlich. Denn Stillstand gibt es nicht!

KünstlerInnen der Ausstellung (Auswahl):
Yaacov Agam, Josef Albers, Giovanni Anceschi, Werner Bauer, Alberto Biasi, Hartmut Böhm, Pol Bury, Gianni Colombo, Waltraut Cooper, Carlos Cruz-Diez, Dadamaino, Karl Duschek, Dunja Evers, Karl Gerstner, Walter Giers, Camille Graeser, Gerhard von Graevenitz, Daniel Hausig, Vanessa Henn, Marguerite Hersberger, Markus Huemer, Dieter Jung, Michael Kidner, Vadim Kosmatschof, Ruppe Kosseleck, Sabine Laidig, Adolf Luther, Heinz Mack, Mader | Stublic | Wiermann, Antonio Marra, Manfredo Massironi, Christian Megert, Manfred Mohr, Vera Molnar, François Morellet, Bruno Munari, Christina Ohlmer, Bridget Riley, Diet Sayler, Jesús Rafael Soto, Klaus Staudt, Joël Stein, André Stempfel, Anita Stöhr-Weber, Sabine Straub, Jean Tinguely, Günther Uecker, Grazia Varisco, VictorVasarely, Gabriele deVecchi, Ludwig Wilding, Martin Willing, Jean Pierre Yvaral.