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Museum Ritter
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Hommage an das Quadrat

Werke aus der Sammlung Marli Hoppe-Ritter von 1915 bis 2009

18. Oktober 2009 bis 11. April 2010

„Hommage an das Quadrat“ – mit diesem Titel der berühmten Werkserie von Josef Albers ließ sich die Neupräsentation der Sammlung Marli Hoppe-Ritter zu Recht sehr treffend beschreiben. Aus dem Fundus ihrer Sammlung zum Thema Quadrat hatte Marli Hoppe-Ritter eine repräsentative Auswahl an Malerei, Papierarbeiten, Plastiken und Objekten der konstruktiv-konkreten Kunst zusammengestellt. Rund 80 Werke von Kasimir Malewitsch bis heute geben in diesem Querschnitt durch die Sammlung Einblicke in die geometrisch-abstrakte Welt des Quadrats. Unter den Exponaten befanden sich viele Neuankäufe und Werke der letzten 15 Jahre, die zuvor noch nicht im Museum Ritter ausgestellt waren.

 

Wie keine andere Form hat das Quadrat die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts immer wieder in Atem gehalten. Die kunsthistorische Bandbreite dieser Ausstellung reicht dem entsprechend von frühen geometrischen Bildern der 1910er Jahre bis hin zu ganz aktuellen Werken zum Thema Quadrat.
Gemälde und Papierarbeiten von Klassikern der ersten Generation konstruktiv-abstrakten Kunstschaffens wie Theo van Doesburg, El Lissitzky, Kasimir Malewitsch, Nicolaj Suetin und Ilja Tschaschnik stehen exemplarisch für die Anfänge dieser Richtung.
Dass die geometrische Kunst auch in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ihre eigenen Wege fand, zeigen ausgewählte Werke von Willi Baumeister, Ad Dekkers, Thomas Lenk, Georg Karl Pfahler und anderen.

 

Ein wichtiger Schwerpunkt der Sammlungspräsentation lag daneben auf der in etwa zeitgleich entstandenen Kinetischen Kunst und der damit verwandten Op-Art: Durch unerwartete flimmernde Effekte und kunstvolle illusionistische Täuschungen begeisterten beispielsweise die Arbeiten von Martha Boto, Karl Gerstner, Christian Megert, Paolo Scirpa und Gregorio Vardanega.

 

Bis heute wird dem Quadrat in der Kunst mit Hingabe und Leidenschaft gehuldigt. Erfrischend souverän und ungezwungen jongliert die in der Ausstellung besonders stark vertretene zeitgenössische Kunst mit der quadratischen Form – und das nicht selten unter Verwendung neuer, unkonventioneller Techniken und Materialien wie Legosteine, Putzschwämme und Perlenschnüre. Zu dieser Gruppe junger Kunstschaffender zählen unter anderen Corrado Bonomi, Jessica Centner, Jonathan Monk, Antoine Perrot, Paola Pivi und Anatoly Shuravlev. Viele Vertreter dieser Generation beziehen sich originell und spielerisch auf die Urväter und Pioniere der konstruktiv-konkreten Kunst – allen voran auf Kasimir Malewitsch und Piet Mondrian – deren revolutionäre Werke gerade jetzt wieder verstärkt in den Fokus künstlerischer Rezeption gerückt sind.

 

Demgegenüber stehen mit Künstlerinnen und Künstlern wie Gerhard Frömel, Gottfried Honegger, Nelly Rudin und Klaus Staudt wichtige Vertreter der aktuellen geometrischen Kunst, die die strenge Linie der konstruktiv-konkreten Tradition bis in die Gegenwart auf hohem ästhetischem Niveau weiterführen. Ihre mit großer gestalterischer Klarheit und Präzision ausgeführten Werke gehören zum wichtigen Kernbestand der Sammlung und sind für das Museum Ritter von zentraler Bedeutung.