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Museum Ritter
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1919 – 2019: Werke aus der Sammlung Marli Hoppe-Ritter

26. Mai – 15. September 2019


Die neue Sammlungspräsentation zeigt einen Überblick über die Entwicklung der geometrischen Abstraktion von 1919 bis heute. Mit einer Auswahl von rund 70 Arbeiten, die zahlreiche Neuerwerbungen umfasst, widmet sich die Schau insbesondere der Malerei und wird um mehrere Werke der Relief- und Objektkunst ergänzt.

Eröffnet wird der Rundgang von Bildern und Collagen der historischen Avantgarden: Mit den Mitteln einer Bildsprache, die auf reinen Farben und Formen basiert, strebten die Künstler des Bauhauses, der abstrakten hannover wie auch des internationalen Konstruktivismus danach, eine bessere Welt für eine neue Gesellschaft zu gestalten. Paris war bereits in den ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts ein Zentrum der Abstraktion und blieb auch in den Vierziger- und Fünfzigerjahren ein Sammelbecken für progressive Künstler. Zu den wichtigen Akteuren gehörte Auguste Herbin, der ein System der Malerei schuf, um eine „spirituelle Wirklichkeit“ sichtbar zu machen.

Mit Josef Albers und Johannes Itten, von denen mehrere Gemälde aus den Sechzigerjahren gezeigt werden, sind zwei herausragende Künstler-Lehrer in der Ausstellung vertreten, die sich kontinuierlich mit der Wirkung von Farbe auseinandersetzten. Auch wenn deren Schöpfungen nach seriellen Prinzipien angelegt sind, kommt darin die Farbe stets als lebendiges, zart vibrierendes Phänomen zur Geltung. Sachlichkeit und Präzision kennzeichnen hingegen die Kunst der Zürcher Konkreten wie auch die Hard Edge-Malerei. Während zum Beispiel die Bilder von Camille Graeser nach logischen Formverhältnissen aufgebaut sind, erzeugen die kontrastierenden Farbflächen in der Malerei von Günther C. Kirchberger eine signalhafte Wirkung. Die Kunst der Gegenwart lässt erkennen, dass jedes erdenkliche Material der ästhetischen Verfremdung dienen kann. So spürt Henrik Eiben auf spielerische Weise den sinnlichen Qualitäten von Edelstahl, Lack und Leder nach und verwandelt diese Stoffe in ein monumentales Faltobjekt. Andere Arbeiten zeigen wiederum, dass auch die Gestaltungsideen der Avantgarden Ausgangspunkt für originelle Bildlösungen sein können.


Ausstellungsbeteiligte:
Josef Albers, Henryk Berlewi, Max Bill, Alighiero Boetti, Sándor Bortnyik, Leo Breuer, Geneviève Claisse, Hugo Demarco, Walter Dexel, Henrik Eiben, Rita Ernst, Adolf Fleischmann, Otto Freundlich, Winfred Gaul, Jean Gorin, Camille Graeser, Joachim Grommek, Auguste Herbin, Erwin Herbst, Hannah Höch, Johannes Itten, Rudolf Jahns, Günther C. Kirchberger, Paul Klee, Ivan Kljun, Jim Lambie, Thomas Lenk, Jean Leppien, El Lissitzky, Verena Loewensberg, Richard Paul Lohse, Gerd Meyer-Helldiek, Bruno Munari, Aurélie Nemours, Mario Nigro, Toby Paterson, Mauro Reggiani, Christiane Reiter, Alexander Rodtschenko, Karl Peter Röhl, Bernhard Sandfort, Annette Sauermann, Paolo Scirpa, Kurt Schwitters, Stephanie Senge, Peter Staechelin, Katja Strunz, Manuela Tirler, Ilja Grigorjewitsch Tschaschnik, Francesco Vezzoli, Friedrich Vordemberge-Gildewart, Andor Weininger, So-Ah Yim