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Museum Ritter
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Licht. Kunst. Kinetik.

Werke aus der Sammlung Marli Hoppe-Ritter

20. Oktober 2013 bis 27. April 2014

 

Kunst, die leuchtet und sich bewegt, spricht unsere Sinne an, sie verführt das Auge, ist energetisch und aktiv. Wie unterschiedlich sie mit unserer Wahrnehmung spielt, zeigte die Ausstellung im Obergeschoss des Museums. Zu sehen waren rund 60 Werke aus der Sammlung Marli Hoppe-Ritter. Sie gaben Einblicke in das weite Feld der europäischen Lichtkunst und Kinetik seit den späten 1950er Jahren. Schwerpunkte der Schau bildeten die Klassiker der Lichtkinetik der Nachkriegszeit, darunter zahlreiche Werke der italienischen Arte Programmata, sowie neue, junge Positionen einer Kunst, die vor allem deshalb fasziniert, weil sie leuchtet, vibriert, sich dreht und schwingt.


Seit rund einem Jahrhundert schaffen experimentierfreudige Künstler Werke der Lichtkunst und Kinetik, und längst schon haben sich diese Strömungen einen festen Platz im Kunstgeschehen erobert. Eine erste Blütezeit erlebte die Lichtkinetik in Europa um 1960, als mit ZERO in Düsseldorf und GRAV in Paris sowie den norditalienischen Gruppen T und N nahezu zeitgleich mehrere Künstlervereinigungen auf den Plan traten, die die herkömmlichen Kunstgattungen in Frage stellten. Licht, Raum, Zeit, Dynamik und Rhythmus waren die Themen dieser Künstler; Glühbirnen, Neonröhren, Elektromotoren und mechanische Antriebe ihre Mittel. Bis heute sind die leuchtenden und sich bewegenden Werke jener Jahre herausragende Beispiele einer Kunst, die die Möglichkeiten der Technik mit einer gegenstandsfreien, puristischen Ästhetik verbindet.

Künstler der Ausstellung (Auswahl):
Getulio Alviani, Giovanni Anceschi, Werner Bauer, Davide Boriani, Martha Boto, Hellmut Bruch, Ennio Chiggio, Gianni Colombo, Hans Geipel, Karl Gerstner, Walter Giers, Gerhard von Graevenitz, Sebastian Hempel, Erwin Herbst, Hans Kotter, Adolf Luther, Heinz Mack, Manfred Mohr, François Morellet, Darío Pérez-Flores, Miriam Prantl, Joël Stein, Gregorio Vardanega, Gabriele de Vecchi, Martin Willing und viele weitere

 

Über die Jahrzehnte hinweg hat das künstlerische Inter­esse am gestalterischen Potenzial von Licht und Bewegung nicht nachgelassen, allein die Werkstoffe der Lichtkünstler und Kinetiker haben sich mit dem technischen Fortschritt stetig verändert. So werden heute statt Leuchtstoffröhren vielfach LEDs und statt herkömmlicher Motoren computergesteuerte Elektronik verwendet. Unter Einbeziehung dieser und anderer neuer Technologien ist in den vergangenen Jahren eine Vielfalt raffinierter, oft illusionistisch und geheimnisvoll wirkender Werke mit Licht und Bewegung entstanden, die den Betrachter in ihren Bann ziehen, in Staunen versetzen und begeistern. Diese Kunst kennt keinen Stillstand, sie hat Schwung und macht Laune. 

 

Abbildung:
Adolf Luther, Spiegelobjekt, 1968 
© VG Bild-Kunst, Bonn 2020