George Pusenkoff
Mona Lisa und das Schwarze Quadrat
6. Mai bis 30. September 2007
Mit der Ausstellung "George Pusenkoff - Mona Lisa und das Schwarze Quadrat" stellte das Museum Ritter einmal mehr einen wichtigen Künstler der Sammlung Marli Hoppe-Ritter vor. Der aus Russland stammende und in Köln lebende Künstler George Pusenkoff vereint in seinem Werk zwei kulturelle Bereiche, die nur selten so eng miteinander verzahnt worden sind.: die neuzeitliche Kunst- und Kulturgeschichte und die digitale Bildproduktion durch neue Medien und Computertechnik. Das Bildprogramm der neueren Kunst liefert ihm viele seiner Motive.
Immer wieder sind es vor allem berühmte Ikonen der modernen Malerei wie Kasimir Malewitschs "Schwarzes Quadrat", Josef Albers "Homage to the Square" oder die reduzierten geometrischen Gemälde eines Piet Mondrain, die von ihm zitiert und in eine neue Bildästhetik überführt werden. Mehr als jedes andere Motiv der Kunstgeschichte steht dabei Leonardo da Vincis Porträt Mona Lisa im Zentrum seines schöpferischen Interesses. George Pusenkoff, der außer Kunst auch Informatik studierte, hat Leonardos Schöne mit Hilfe des Computers und digitaler Medientechnologie in seinen Gemälden in eine zeitgemäße Bildsprache übertragen und neue Ebenen der Interpretation eröffnet. Dies gilt erst recht für seine konzeptionellen Arbeiten mit dem berühmten Frauenporträt wie etwa für die fotographisch dokumentierten Reisen einer gemalten, gelb-schwarzen Mona Lisa-Version durch Russland und in den Weltraum.
Die überaus erstaunlichen Reiseaktivitäten des Bildwerks waren - in Form großformatiger Fotografien in Leuchtkästen - ebenso Bestandteil der Ausstellung im Museum Ritter wie der so genannte Mona-Lisa-Time-Tower. Der freistehende, begehbare Turm aus Aluminium ist seit 2005 Bestandteil der Sammlung Marli Hoppe-Ritter. Nach Stationen in Moskau (Tretjakow Galerie, 2004) und Venedig (51. Biennale di Venezia, 2005) eroberte er sich das Terrain des Museums. Auf dem Gelände hinter dem Museum Ritter errichtet, präsentierte er sich außen als schwarzer, monolithisch und archaisch wirkender Rundbau, fast 10 Meter im Durchmesser und 6 Meter hoch. Im Inneren des nach oben hin offenen Turms reihten sich 500 quadratische Mona-Lisa-Portäts in allen Farben des Regenbogens dicht aneinander: eine Fortführung und Steigerung der seriellen Malereien Andy Warhols im Zeitalter der digitalen Reproduktion - und ein überwältigender Bilderwirbel unter freiem Himmel.
Abbildungen von links nach rechts:
George Pusenkoff: Homage to Albers, 1997 © George Pusenkoff
George Pusenkoff: Single Mona Lisa 1:1, 1997 © George Pusenkoff
George Pusenkoff: Square (1:1), 1997 © George Pusenkoff