Kontakt

 

Museum Ritter
Alfred-Ritter-Straße 27
71111 Waldenbuch

E-Mail info@museum-ritter.de
Tel.  +49(0)7157.53511-0 

Aus Spiel wird Kunst

22. Mai bis 18. September 2022

 

Die Ausstellung präsentiert Werke an der Schnittstelle von Spiel und Kunst. Sie geht sowohl gestalterischen Aspekten als auch den schöpferischen Kräften von Spiel und Spaß nach. Anfassen, umschichten, neuordnen? Was man normalerweise im Museum tunlichst unterlässt, ist hier ausdrücklich erlaubt, zumindest bei einem Teil der Exponate. Diese sprechen den Aktions- und Gestaltungswillen des Gegenübers an und dürfen berührt, benutzt und verändert werden.

So kommt das konstruktive Potenzial von Jeppe Heins raumgreifender Installation Intervention Impact (2004) erst dann zum Tragen, wenn die weißen Kartonwürfel wie überdimensionierte Bauklötze verwendet und immer wieder neu arrangiert werden.

 

Spielerisches Handeln und körperlicher Einsatz gehören bei der Arbeit Play (2016), einer geometrisch bemalten Tischtennisplatte des Künstlerduos Oliver-Selim Boualam & Lukas Marstaller (BNAG), ebenso zum Konzept wie bei Jacob Dahlgrens The Wonderful World of Abstraction (2015), worin man eintauchen und sich verstecken kann.

 

Neben den Werken mit ausgesprochen physischen Komponenten sind in der Ausstellung Arbeiten zu sehen, die nicht auf das Mitwirken des Publikums hin angelegt sind. Bekannte Spiele werden darin umgedeutet und in Kunst verwandelt, die neben ästhetischen Fragen auch kulturelle und soziologische Phänomene reflektiert. Während in Ingeborg Lüschers Video Fusion (1999/2001) das Fußballspiel zur Parabel der männlich geprägten Managerkultur wird, hebt Gerold Tagwerkers teilverspiegelte Arbeit construct_unfinished (2007/08), die einem überdimensionierten Steckspiel nachempfunden ist, auf die optische Verschmelzung von Werk und Umraum ab.

Jessica Centner hingegen kombiniert in Texas ist der Grund (2005/06) Legosteine mit gleichfarbigen Sockeln zu monochromen minimalistischen Farbstelen. Der allseitig mit sechs Augen markierte Glückswürfel (1965/2019) von Timm Ulrichs lädt schließlich zum gedanklichen Experiment ein, zum Begreifen der Absurdität des garantierten Glückfalls angesichts des vorhersehbaren Ergebnisses.

Ausstellungsbeteiligte:

Oliver-Selim Boualam & Lukas Marstaller (BNAG), Jessica Centner, Jacob Dahlgren, Jeppe Hein, Ingeborg Lüscher, Manfred Luther, Antonella Mazzoni, Anton Stankowski, Gerold Tagwerker, Timm Ulrichs und weitere