Bildertausch 1
Neupräsentation der Sammlung Marli Hoppe-Ritter
21. Mai bis 3. Oktober 2006
Im Museum Ritter fand ein „Bildertausch“ statt. Nach der Eröffnungsausstellung SQUARE wurde eine neue Auswahl aus dem Bestand der Sammlung Marli Hoppe-Ritter gezeigt. Den Schwerpunkt bildeten malerische und zeitgenössische Arbeiten der letzten 20 Jahre.
Für den „Bildertausch“ stellte die Sammlerin und Museumsgründerin eine repräsentative Auswahl von etwa 60 Kunstwerken zusammen. Exemplarisch zeichneten diese Arbeiten die Geschichte der konstruktiv-konkreten Kunst von den 1920er Jahren bis heute nach. Den chronologischen Ausgangspunkt der Neupräsentation bildete eine kleine Arbeit von Erich Buchholz. Um 1920 fand der Künstler zu einem ausdrucksstarken geometrischen Stil, den er als „absolute Abstraktion, expressionistisch angehaucht“ umschrieb. Wie vielfältig sich geometrische Tendenzen in der Kunst zwischen den Weltkriegen entwickelten, zeigen daneben frühe Papierarbeiten und Gemälde von Künstlern wie Rudolf Jahns, Kurt Schwitters, Anastasius Soldati, Johannes Itten und Adolf Fleischmann.
Der Bogen der Ausstellung spannte sich weiter zur Kunst der Nachkriegszeit. Mathematisch strengen Positionen von zeitge-nössischen Vertretern einer konstruktiv-konkreten Kunst, darunter Shizuko Yoshikawa, Rita Ernst und Jacob Bill, stand dabei eine extrem malerische Farb- und Formauffassung gegenüber: Sowohl etwa die samtig leuchtenden Farbraumkörper eines Gotthard Graubner als auch die farbintensiven Gemälde von Josef Albers, Horst Antes und Raimund Girke zeigen, zu welch sinnlichen Ergebnissen Künstler in ihrer Auseinandersetzung mit dem Quadrat gelangten.
Ein wichtiger Schwerpunkt der Ausstellung lag auf dem Kunstschaffen der vergangenen 15 Jahre. Die zahlreichen Werke zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler wie Madeleine Dietz, Sinisa Kandic, Lienhard von Monkiewitsch, Werner Pokorny, Gerhard Richter und Jochen Twelker belegen, dass sich gerade heute im Umgang mit der quadratischen Form überraschend unkonventionelle, assoziative und spielerische Möglichkeiten eröffnen.