Heinz Mack. Werke im Licht (1956-2017)
8. Mai bis 10. Oktober 2021
Der ZERO-Mitbegründer, Maler und Bildhauer Heinz Mack hat in rund 70 Schaffensjahren ein fulminantes Werk entwickelt. Seine Pioniertaten auf dem Gebiet der Lichtkunst, die er mit visionären Projekten vorantrieb, üben bis heute eine ungebrochene Faszination auf uns aus. Kaum ein Künstler unserer Zeit kann es zudem mit ihm in puncto Produktivität und Werkvielfalt aufnehmen.
Eindrucksvoll ist allein der mediale Facettenreichtum seines Œuvres, das Lichtkunst, kinetische Arbeiten und Land-Art ebenso umfasst wie Zeichnung, Malerei, Plastik und Skulptur. Trotz der Fülle an Ausdrucksmitteln konzentriert sich Heinz Mack mit bemerkenswerter Beständigkeit in seiner Kunst auf Themen, die er früh für sich entdeckte: auf die Erforschung des Lichts und die dynamische Kraft von Strukturen.
Getrieben von dem Wunsch, sich vom Ballast der Vergangenheit zu befreien, und offen für unbelastete, zeitgemäße Werkstoffe, wagten Heinz Mack und seine Mitstreiter von ZERO in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg einen radikalen Neustart, der in der Kunst bis heute nachwirkt. Bereits 1958/59 konzipierte er sein Sahara-Projekt, dessen Ideen er in den Folgejahren nach und nach realisierte. Das spektakuläre Projekt wird ausführlich in der Ausstellung beleuchtet; zu sehen ist unter anderem der preisgekrönte Film Tele-Mack (1968/69), in dem der Künstler das Licht in den Weiten der Wüste experimentell untersucht.
Um das Licht geht es auch in den kinetischen und plastischen Werken der Schau. Neben dreidimensionalen Arbeiten aus modernen Materialien wie Edelstahl, Aluminium, Wellen- oder Acrylglas ist eine Auswahl an kleinen Marmorskulpturen zu sehen, die den hohen Stellenwert der klassischen Bildhauerei für den Künstler verdeutlichen. Macks Malerei wird schließlich anhand von neueren Tuschzeichnungen und großen Leinwandbildern vorgestellt. In diesen sogenannten Chromatischen Konstellationen manifestiert sich das Licht durch feinsinnige Farbklänge und gemalte Strukturen, die die Bildoberfläche in Vibration versetzen.
Die Ausstellung zum 90. Geburtstag von Heinz Mack würdigt ihn als einen großen Künstler unserer Zeit. Sie gibt einen weit gefassten Einblick in sein Schaffen und vereint rund 60 Werke, deren poetische Schönheit im Licht aufscheint.
Biografie Heinz Mack
1931 geboren am 8. März in Lollar, Hessen |
1950–56 Studium der Kunst an der Akademie in Düsseldorf und der Philosophie an der Universität Köln |
1957 mit Otto Piene Gründung der Gruppe ZERO in Düsseldorf, 1961 schließt sich Günther Uecker an |
1958/59 erste Lichtreliefs, Lichtkuben und Lichtstelen, Entstehung des Sahara-Projektes |
1964 Atelier in New York (bis 1966), Teilnahme an der documenta III, Kassel |
1970 Biennale di Venezia, für Westdeutschland (mit Thomas Lenk, Georg Karl Pfahler, Günther Uecker) |
1977 Teilnahme an der documenta VI, Kassel |
1991 Wiederaufnahme der Malerei auf Leinwand (Chromatische Konstellationen) |
2004 Großes Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland |
2008 Gründung der ZERO foundation, Düsseldorf |
2011 Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland |
2017 Moses Mendelssohn Medaille |
Heinz Mack lebt und arbeitet in Mönchengladbach und auf Ibiza. Seine Werke wurden bereits in fast 400 Einzelausstellungen und zahlreichen Gruppenausstellungen gezeigt. Der Künstler hat international eine Vielzahl öffentlicher Aufträge und Großprojekte realisiert und ist in über 130 öffentlichen Sammlungen mit Arbeiten vertreten. |
Abbildungen:
Mediterraner Garten (Chromatische Konstellation), 2003
Ohne Titel, 2010
Ohne Titel (Chromatische Konstellation), 2016
Der Künstler im Grand Erg Occidental, 1976, Foto: Thomas Höpker/Archiv Heinz Mack
Porträt des Künstlers im Jahr 2017
© VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Fotos: Archiv Heinz Mack
Film zur Ausstellung