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Museum Ritter
Alfred-Ritter-Straße 27
71111 Waldenbuch

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Glanzstücke
Lichtkunst aus der Sammlung

19. Oktober 2025 bis 19. April 2026

 

Ausstellungseröffnung: Samstag, 18. Oktober 2025, 17 Uhr

 

Zu seinem 20-jährigen Jubiläum präsentiert das Museum Ritter im Erdgeschoss eine feine Auswahl leuchtender Werke aus der Sammlung Marli Hoppe-Ritter. Rund 20 Arbeiten von den frühen 1960er-Jahren bis heute beeindrucken gleichermaßen durch ihre sinnliche Wirkung wie durch ausgefeilte visuelle Effekte. Sie stehen für ein kontinuierliches Interesse von Kunstschaffenden am gestalterischen Potenzial von Licht. Denn Licht ist Medium und Metapher des Sehens wie auch der Erkenntnis. Es macht sichtbar und lenkt den Blick auf das Kunstwerk; zugleich wirkt es mit seiner Strahlkraft in den Raum hinein.

Kunst mit und aus Licht hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Schwerpunkt der Sammlung entwickelt. Im Fundus der Kollektion befinden sich etliche historische Beispiele der Lichtkunst der Nachkriegszeit, die in Europa um 1960 herum mit Bewegungen wie ZERO in Düsseldorf, der französischen GRAV und der italienischen Arte Programmata einen ersten Höhepunkt erreichte. Beflügelt von einem Geist des Aufbruchs, reizten damals progressive Künstlerinnen und Künstler die besonderen Eigenschaften von Licht vermehrt kreativ aus. Indem sie Leuchtstoffröhren oder Glühlampen mit Elektromotoren und industriell produzierten Materialien wie Linsen, Aluminium, Wellen- oder Plexiglas kombinierten, erzielten sie überraschende Wahrnehmungseindrücke.

Das künstlerische Interesse am Licht hat seitdem nicht nachgelassen. Während manche Kunstschaffende unserer Zeit auf ein opulent leuchtendes Farbenspiel setzen und emotional aufgeladene Werke gestalten, die atmosphärisch in den Raum abstrahlen, bevorzugen andere die kühle Sinnlichkeit von weißem oder bläulichem Neonlicht. Einige Arbeiten faszinieren durch ein wechselndes Farbenspiel oder eine raffinierte illusionistische Tiefenwirkung, die entsteht, indem das Licht geschickt gelenkt und mit Spiegeln oder Einwegspiegeln kombiniert wird. Unter den Exponaten befinden sich auch solche, die ganz ohne eigene Lichtquelle auskommen. Sie bestehen zum Beispiel aus fluoreszierendem Acrylglas, das unter dem Einfluss von Außenlicht scheinbar magisch zu leuchten beginnt. Es sind vor allem jene auratischen Qualitäten, die das Licht fortwährend zu einem überaus reizvollen Werkstoff der Kunst machen.

 

Ausstellungsbeteiligte:

Werner Bauer, Angela Bulloch, Karl Gerstner, Christian Herdeg, Hans Kotter, Brigitte Kowanz, Heinz Mack, Yoshiyuki Miura, François Morellet, Maurizio Nannucci, Betty Rieckmann, Annette Sauermann, Regine Schumann, Grazia Varisco und weitere