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Museum Ritter
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Meg Shirayama
Nesting-Frame-Paintings, 2008

Acryl auf Holz, Kastanie und Kirsche
Maße variabel

© Künstlerin

Foto: Gerhard Sauer


Während seiner Bauhauszeit entwarf Josef Albers Ende der 1920er Jahre die sogenannten „Nesting“ oder auch „Stacking Tables“. Dabei handelt es sich um vier Tische unterschiedlicher Größe, die ineinander geschoben werden können. Aufgrund des Verschachtelungsprinzips sind die Tische besonders platzsparend, was die Unterbringung und den Transport erheblich erleichtert. Kennzeichnend für die Tische ist das klare geometrische Design sowie die gläsernen, in unterschiedlichen Farben handbemalten Tischplatten.


Inspiriert durch Josef Albers Möbelstücke kreierte die aus Japan stammende Künstlerin Meg Shirayama ihre „Nesting-Frame-Paintings". Drei unterschiedlich hohe, quadratische und in sich verschachtelte Tische in Pink, Gelb und Weiß bilden zusammen ein dreidimensionales Werk. Die Arbeit unterliegt einer systematischen Grundordnung: Jeder Tisch schließt mit einem quadratischen Rahmen ab, der auf C-förmigen Tischbeinen ruht. Durch die unterschiedlichen Höhen und Größen der Tische können diese auf verschiedene Art und Weise ineinander gesteckt werden. Die Funktion als Möbel hat das Kunstwerk jedoch durch die Aussparung der Tischplatte verloren. Wie der Titel verdeutlicht, handelt es sich stattdessen um verschachtelte und gerahmte „Bilder“, die in unterschiedlicher Anordnung präsentiert werden können. Bei der Farbwahl folgt Shirayama einer bestimmten Systematik. Für ihre kleinen Arbeiten verwendet sie intensivere Farbtöne, um dem Format des Werkes gerecht zu werden, die visuelle Wahrnehmung des Objektes zu verstärken und gleichzeitig das Material hervorzuheben.

 

Meg Shirayama nimmt mit ihrer Arbeit Bezug auf das moderne Möbeldesign. Anhand des Möbels untersucht sie die Wechselwirkung von Farbe und Material, wobei die Veränderung der Wahrnehmung des Betrachters und der Architektur im Mittelpunkt steht. Die „Nesting-Frame-Paintings“ gehören zu einer Werkserie, welche die Künstlerin als „dreidimensionale Bilder“ definiert. Der Betrachter soll über das Medium des Möbels an eine neue Sichtweise der Malerei im klassischen Sinne herangeführt werden. Darüber hinaus spielt der Raum, in dem das Kunstwerk zur Schau gestellt wird, eine wichtige Rolle: Er soll belebt werden und mit dem Bild interagieren. Meg Shirayama schafft mit ihrem Werk eine neue bildnerische Darstellung, die das eigentliche Objekt als Möbelstück entfunktionalisiert und in einen neuen künstlerischen Kontext stellt.

 

Meg Shirayama

1982 geboren in Tokio  
Lebt und arbeitet in London