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Museum Ritter
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Ulrich Wagner - Urbane Systeme

6. Mai bis 16. September 2018

 

Geometrische Formen und grafische Elemente, serielle Verdichtungen sowie rhythmisch gegliederte Strukturen sind die Kennzeichen von Ulrich Wagners Kunst. Seine Bilder, Wandobjekte und Räume, deren vielschichtiges Gewebe scheinbar aus den autonomen Elementen des konstruktiven Formeninventars geschaffen wurden, basieren in Wirklichkeit auf Strukturen aus der sichtbaren, gebauten Welt: Es sind die Grundrisse von Planstädten wie Mannheim, New York oder Mexiko-Stadt, aber auch Lagepläne von Orten der NS-Vergangenheit, die der Künstler seinen Arbeiten zugrunde legt. Diese Vorlagen werden von Wagner abstrahiert und zu Versatzstücken fragmentiert, sie werden kombiniert und geschichtet und schließlich in ein ästhetisches Ordnungssystem eingebettet. Der Verfremdungsgrad kann dabei bis hin zur Unkenntlichkeit variieren; doch hat man die Zitatvorlage einmal im Bild identifiziert, ist sie nicht länger ohne ihre Verweiskraft auf ihren jeweiligen architektonischen, historischen wie auch gesellschaftspolitischen Hintergrund lesbar.

Anlässlich der Ausstellung Urbane Systeme hat Ulrich Wagner einen monumentalen, nach außen hermetisch geschlossenen Lichtraum entworfen, der sich wie ein schwarzer Blitz durch das Erdgeschoss des Museums zieht. Wer in diese Schleuse eintritt, wird unverzüglich in einen scheinbar nicht enden wollenden Strom aus rhythmisch arrangierten Rasterstrukturen, Rechtecken und Quadraten hineingezogen. Dem Betrachter öffnet sich ein raumbildendes Gefüge aus farbigen Netzwerksystemen, dessen zeichenhafter Gehalt sich in einem magisch leuchtenden, virtuellen Kosmos entfaltet. Ergänzt wird Wagners neuer Lichtraum InBetween – ZwischenRaum durch eine Auswahl von nicht weniger faszinierenden Büttenpapier- und Acrylglasarbeiten, die in den vergangenen zwölf Jahren entstanden sind. Sie erzählen von der Schaffensvielfalt wie auch von dem beeindruckenden Erfahrungsschatz des Bildhauers im Umgang mit seinen Werkstoffen.


Biografie Ulrich Wagner

1959 Geboren in Köln
1981–87 Studium im Fachbereich Kunst und Design, Fachhochschule Köln
1990 Preis des Verbands Deutscher Papierfabriken e.V., Bonn
1995 Lehrauftrag am National College of Art and Design, Bergen
2008 Leo-Breuer-Preis des Landschaftsverbands Rheinland, Bonn
2009 Kritikerpreis „Bildende Kunst“ des Verbands der deutschen Kritiker e. V., Berlin
Der Künstler lebt in Oberlascheid und Köln.